Der 5 DM Silberadler ist zweifelsohne eine bundesdeutsche Legende: wie keine andere 5 DM-Münze ist er eng mit der deutschen Geschichte, der Nachkriegszeit, dem ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem deutschen Wirtschaftswunder in den 50er Jahren verbunden.
Die Silber-Fünfer sind die letzten Silberkursmünzen der BRD und haben sich über die Jahre zu einem beliebten Sammelgebiet entwickelt. Im frühen 20. Jahrhundert wurde für die Münze auch der Begriff Heiermann verwendet – abgeleitet von "Heuer", dem Lohn eines Seemanns.
Insgesamt 19 Jahrgänge des Silberadlers wurden in den deutschen Prägestätten gefertigt. Erstmals wurde die 5-DM-Münze aus Silber im Jahr 1951 geprägt. Von 1956 bis 1974 wurde Sie schließlich jährlich geprägt (Ausnahme: 1962).
5 DM-Münzen aus 625er Silber ab 1951 bis 1974
Im Jahr 1951 begann die Bundesrepublik Deutschland Münzen mit dem Nennwert von fünf Deutschen Mark zu prägen.
Diese wurden aus 625er Silber hergestellt und hatten ein Raugewicht von 11,2 Gramm. Somit war in jedem silbernen 5-DM-Stück genau 7 Gramm Feinsilber enthalten. Der Entwurf der Münze stammt von Prof. Albert Holl.
Die 5-DM-Stücke mit der Jahreszahl 1951 sind diejenigen, die die höchste Auflagenzahl von allen silbernen 5ern hatten. Von Ihnen wurden stolze 79,6 Millionen Exemplare geprägt.
Aufgrund des Wappentiers und des enthaltenen Silbers wurden diese Münzen schon früh liebevoll von den Deutschen „Silberadler“ genannt.
Spezifikationen des 5 DM Silberadlers
Gewicht: | 11,2 g (7 g Silber) | Feingehalt: | 625/1000 |
Nennwert: | 5 DM (Deutsche Mark) | Prägestätten: | D, F, G, J |
Durchmesser: | 29 Millimeter |
Man erkennt anhand des Münzzeichens auf der Wertseite, in welcher deutschen Prägestätte die Münze hergestellt wurde. Ab 1956 wurde der Silberadler bis auf wenige Ausnahmen von den vier folgenden deutschen Prägestätten geprägt:
- D Bayerisches Hauptmünzamt München
- F Staatliche Münze Stuttgart
- G Staatliche Münze Karlsruhe
- J Hamburgische Münze
Der wertvollste Silberadler: 1958 J
Im Jahr 1958 wurden in der Hamburgischen Münze (J) nur 60.000 Exemplare der Silberadler geprägt. Dadurch wurde der Silberadler 1958 J zu der seltensten und gefragtesten der gesamten Münzserie. Sie wird in der Prägequalität Stempelglanz derzeit mit 4.500 Euro bewertet.
Das macht sie (in der entsprechenden Qualität) neben der ersten 5-DM-Gedenkmünze zu der teuersten Silbermünze der Bundesrepublik. Allerdings ist diese Ausgabe auch eine der am häufigsten gefälschten Münzen Deutschlands. Deshalb wird empfohlen, diese Münze nur bei einem vertrauenswürdigen Münzhändler zu erwerben.
Einstellung der Serie
Der Silberadler oder auch Heiermann war eine der beliebtesten Münzen der Deutschen: umso enttäuschter waren viele Sammler, als der Silberadler ab 1974 durch eine neue 5-DM-Münze ersetzt wurde.
Grund für die neue 5-DM-Münze war der gestiegene Silberpreis, der eine weitere Prägung des Silberadlers zu teuer werden ließ und der hohe Silberpreis den Nominalwert zu übersteigen drohte. Dies war allerdings nur die offizielle Begründung – tatsächlich gab es noch einen anderen, ebenfalls sehr bedeutenden, wenn nicht sogar entscheidenden Grund:
Gründe für das endgültige Aus des Silberadlers
Der steigende Silberkurs war Hauptgrund für die Einstellung der Silberadler-Umlaufmünzen. Als ein weiterer Grund wird spekuliert, dass es auch an Beschwerden von Automatenherstellern gelegen haben könnte, da immer mehr 5-DM-Münzen gefälscht wurden, was zu einem erheblichen Verlust an Einnahmen führte. Um dem entgegenzuwirken vergab das Bundesfinanzministerium einen Auftrag an die Industrie ein spezielles Münzmaterial herzustellen, das leicht von modernen Automaten als echtes Geld erkannt werden könnte. Die Wahl fiel auf das von ThyssenKrupp entwickelte „Magnetische Material“, genannt „Magnimat“. Es hat einen speziellen magnetisierbaren Nickelkern, der von einem Elektromagneten innerhalb eines Automaten schnell und sicher als echte Münze erkannt werden konnte. Dieses zu fälschen erwies sich technisch als so kompliziert, dass sich es für die Kriminellen nicht lohnen würde. Dadurch wurde der massiven Münzfälschung endlich Einhalt geboten. Vermutlich wurde dies geheim gehalten, da es noch immer einige ältere Automaten gab, die auch die alten Silberadler noch annahmen, obwohl diese seit dem 1. August 1975 offiziell außer Kurs gesetzt waren